Förderung in der Kita

Als Erzieherin trägt man eine große Verantwortung, gerade in einer Kita, wo die Kinder häufig sehr jung zu uns kommen. Die Eltern stellen hohe, manchmal unerfüllbare Anforderungen an uns, was die Erziehung ihrer Kinder angeht. Doch wir selbst haben auch einen hohen Anspruch an die Arbeit mit Kindern. Wir legen in unserer Kita nämlich großen Wert darauf, die Kinder nicht nur zu betreuen, sondern auch in angemessenem Umfang zu fördern. Die Kleinen können durch Klettern und Balancespiele ihren Gleichgewichtssinn verbessern, Tast- und Erkennungsspiele regen die Sinne an und Gedächtnisspiele fördern die Konzentrationsfähigkeit.

Zusätzlich werden für die Sprachschulung Geschichten erzählt, Lieder gesungen oder Abzähl- und Klatschverse gespielt. Die etwas Größeren in der Kita werden von jedem unserer Erzieher zur Selbstständigkeit erzogen. Das hat nichts damit zu tun, dass wir ihnen nicht helfen, sondern wir nehmen ihnen einfach nicht alles ab. So übernehmen sie nach einiger Zeit kleine Aufgaben und sind dann auch ganz stolz und voller Selbstvertrauen, wenn sie dafür gelobt werden.

Diese Formen der Entwicklungsförderung sollen nicht – wie Kritiker behaupten – bereits im Kindesalter Stress und Leistungsdruck erzeugen, sondern wir nutzen lediglich das Potenzial, das Kinder in diesem Entwicklungszeitraum haben. Zum Beispiel können jetzt auch leicht mehrere Sprachen gleichzeitig gelernt werden. Wichtig ist nur, dass diese nicht durcheinander gebracht werden. So haben wir zum Beispiel in unserer Kita mehrere Ansprechpartner für mehrere Sprachen. Wenn die Kinder etwas auf Englisch wissen wollen, sage ich es ihnen, für Spanisch ist eine Kollegin zuständig und eine dritte Kollegin spricht mit unseren türkischen Kindern ab und zu in ihrer Muttersprache. Als Erzieher in einer Kita muss man ohnehin ein echter Allrounder sein.

Neben der Disziplin, in der Kita immer sauber zu sprechen, nie jemanden zu bevorzugen und sich stets seiner Vorbildfunktion bewusst zu sein, muss auch die Kommunikation mit den Eltern, besser gesagt die Teamarbeit Kita und Eltern klappen. Denn die wollen natürlich auf dem Laufenden gehalten werden, was in ihrer Abwesenheit geschieht, wir wollen über Verhaltensauffälligkeiten oder Krankheiten natürlich auch Bescheid wissen und in der Begegnung kann man auch andere Probleme oder Wünsche ansprechen. Meistens sind die Eltern aber sehr zufrieden mit der Unterbringung in der Kita und nicht selten sogar erstaunt, welche Fortschritte sich während der Förderung einstellen.