Ein Handlungsleitfaden zur Eingewöhnung

Wer in einer Kinder- oder Jugendeinrichtung arbeitet kennt das sicherlich: die Eingewöhnungsphase. Und da es viele Möglichkeiten gibt und dies verwirrend sein kann, habe ich euch mal eine zusammengestellt:

Die Eingewöhnungszeit ist für alle Kinder unerlässlich und wird für alle neu aufgenommenen Kinder ermöglicht. Der Umfang der Eingewöhnungszeit richtet sich nach dem Befinden des Kindes. In der Regel sind es 2 – 5 Tage.

1. Tag:
Der erste Tag wird auf jeden Fall gefordert und die Anwesenheit der Eltern ist Pflicht. Die Kinder sollten am ersten Tag nach dem Frühstück in die Einrichtung kommen und das Mittagessen ist kein muss. Den Mittagsschlaf sollte das Kind jedoch noch nicht mitmachen.

2. Tag:
Dieser Tag sollte wie der Vortag verlaufen. Jetzt kann das Kind schon mitessen wenn es nicht schon am ersten Tag mitgegessen hat.

3. Tag:
Ab dem 3. Tag kann das Kind in der Einrichtung mit schlafen.

Die folgenden Tage werden nach Absprache mit der Erzieherin gestaltet.
Bei einer Eingewöhnung ist es wichtig eine zweite Erzieherin mit in der Gruppe zuhaben.
Das Verabschieden des Kindes ist auch bei kurzzeitigem Verlassen der Gruppe notwendig. So lernt das Kind langsam das Abschiednehmen von den Eltern. Kurze liebevolle Verabschiedungen sind besser für das Kind als ein ausgedehntes Verabschiedungsgespräch.
Damit das Kind sich nicht so allein fühlt, sollte das Kind einen vertrauten Gegenstand von zu Haus mitbringen welches in der Einrichtung bleiben kann (Kuscheltier, Kissen, Tuch…).

Um eine erfolgreiche Eingewöhnung zu erzielen sollten niemals mehr als 2 Eingewöhnungskinder pro Woche in der Gruppe sein. So kann gewährleistet werden, dass sich das Kind besser an die Umgebung gewöhnen kann und auch die Erzieherin kann eine bessere Verbindung zu dem Kind aufbauen.

Nach 4 bis 6 Wochen sollte ein Eingewöhnungsgespräch mit den Eltern geführt und dokumentiert werden. Auch die Dokumentation der Eingewöhnungszeit wäre ratsam.

Letzte wichtige Eckdaten:
– Eingewöhnungszeit nicht am Ende von Ferien durchführen
– Erzieherin sollte zum Kind und zu den Eltern eine Beziehung aufbauen

Aushilfe in einer Migrantengruppe

Aufgrund von Personalmangel im Kinderschutzbund wurde ich heute in einer anderen Einrichtung eingesetzt. Mein Einsatz wurde heut in einer Migrantengruppe gefordert. Familien die aus anderen Ländern kommen und einen Deutschkurs besuchen und ihre Kinder in dieser Zeit in die Einrichtung bringen. Die Gruppe besteht aus 11 Kindern im Alter von ein paar Monaten bis 4 Jahre. Normalerweise ist es eine Krippengruppe und der 4 jährige ist eine Ausnahme in dieser Gruppe. Die Kinder sind von unterschiedlicher Herkunft: Vietnam, Cuba, Russland usw.

Wie ich oben schon erwähnt habe besuchen die Eltern dieser Kinder einen Kurs in dem sie die deutsche Sprache lernen und nicht nur das. Sie lernen auch wichtige Dinge die sie in Deutschland beachten müssen, z.B. alles was Behördengänge angeht und die Kinderbetreuung betrifft. In der Einrichtung haben die Eltern die Möglichkeit sich der Erzieherin anzuvertrauen und Fragen rund um die Erziehung zu stellen. Viele der Mütter sind noch sehr jung und freuen sich einer Person anzuvertrauen der sie vertraut. Durch die Einrichtung lernen sie den Kindergartenalltag kennen, z.B. das lesen von Aushängen, die allgemeine von Zeiten uvm.

Der Tagesablauf ist dem von Regelkindergärten angepasst, nur achten die dortigen Erzieher bevorzugt auf die kommunikative und ästhetische Bildung. Die Kinder sollen in dieser Gruppe auf den Kindergarten vorbereitet werden und lernen hier die Normen, Werte, Sitten und Gebräuche unserer Gesellschaft kennen und verstehen. Der Tag beginnt indem die Eltern die Kinder in der Zeit von um 8 bis halb 9 in der Gruppe abgeben, die Eltern müssen ja um 9 bei ihren Deutschkurs sein. Gegen um 9 folgt dann das Angebot für und mit den Kindern. Heute zum Beispiel waren wir im Turnraum und haben eine deutschsprachige Mitmach-Lieder-CD angehört. Die Kinder reden zwar noch kein oder wenig deutsch, aber sie verstehen schon was man von ihnen will oder ihnen sagt. Sie sollten also genau hinhören was gesungen wird, z.B. wir kreisen die Hüfte, und sollten diese Anweisung ausführen. Nach dem Angebot folgte eine Teepause. Nach dem wickeln der Kleinsten haben sich die Kinder angezogen und wir gingen in den Garten zum spielen. Drauf folgte das Mittagessen, erneutes windeln und dann der Mittagsschlaf. Nach dem Schlafen dann das Vesper und zwischen 2 und halb 3 werden alle Kinder von ihren Müttern abgeholt, da ihr Kurs halb um 2 endet. Wie ihr seht ist der Tagesablauf wie in jeder anderen Kita oder Kiga. Und die Kinder sind auch nicht so anders, sie haben halt nur eine andere Herkunft, aber laufen, schlafen und essen machen sie wie jedes andere Kind auch.

Der Tag war etwas besonderes, eine ganz neue Erfahrung und ich könnte mir sogar vorstellen dort zu arbeiten 🙂

Beobachtung

„Die Beobachtung ist die aufmerksame und planvolle Wahrnehmung und Registrierung von Vorgängen und Gegenständen, Ereignissen oder Mitmenschen in Abhängigkeit von bestimmten Situationen.“

Die Beobachtung gehört zu den elementarsten Alltagsaufgaben der erzieherischen/pädagogischen Berufe. Ereignisse im Kinderalltag sind Grundlage für pädagogische Handlungen und Beurteilungen.

„Beobachtung und Dokumentation der Entwicklung, also des Lernens und Verhaltens des Kindes bilden eine wesentliche Grundlage für die Arbeit von pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen. Beobachtung und Dokumentation geben Einblicke in Lern- und Entwicklungsprozesse und sind hilfreich um die Qualität der pädagogischen Arbeit festzustellen und weiterzuentwickeln.“

Ziele der Beobachtung:
– Ressourcen der Kinder zu dokumentieren
– Interessen und Bedürfnisse verstehen
– Individuelle Entwicklungsverläufe beschreiben
– Lernfortschritte erkennen
– Interaktions- und Kommunikationsverhalten des Kindes zur Erzieherin und anderen Kindern
– evtl. Förderbedarf eines Kindes erkennen und festlegen
– Fehlentwicklungen vorbeugen

Folgende Entwicklungsbereiche können beobachtet werden:
– Äußeres Erscheinungsbild
– Denkverhalten
– Motorisches Verhaltenn
– Psychisches Verhalten
– Sozialverhalten
– Sprachverhalten
– Spielverhalten
– Lernverhalten
– Auffälliges Verhalten etc.

Diese Beobachtungen sind nicht nur in Kindereinrichtungen hilfreich, sondern auch in Jugendeinrichtungen, Hort und Heimen usw.

Waldkindergarten

Heute möchte ich euch das Handlungskonzept der Waldkindergärten etwas näher erläutern:

Geschichte:
Der erste Waldkindergarten wurde 1951 in Dänemark eröffnet. Nicht in Schweden oder Norwegen, so wie es viele denken. In den 1960-er Jahren dann eröffnete, ganz unbeachtet, der erste deutsche Waldkindergarten in Wiesbaden. Erst 1991 löste er Aufsehen aus, durch einen Zeitungsartikel in einer Fachzeitschrift. Petra Jäger und Kerstin Jebsen, 2 Flensburger Erzieherinnen, übernahmen dieses Konzept und lösten somit eine Gründungswelle aus. Seit dem gibt es über 400 Waldkindergärten in der ganzen Bundesrepublik. Nicht nur reine Waldkindergärten handeln nach diesem Konzept, auch viele Regelkindergärten haben in ihren Einrichtungen Waldtage- oder wochen eigeführt.

Bild vom Kind/ Ziele und Werte:
– Recht des Kindes auf raumgreifende Bewegungserfahrungen
– die eigenen Körpergrenzen erfahren
– Zeitrhytmen im Spiel wahrnehmen
– unmittelbares Lernen in der Natur
– körperlichen, seelischen und geistigen Kräften bewusst werden
– die Natur/Umwelt wertschätzen
– ökölogische Zusammenhänge sehen, erkennen, hinterfragen und verstehen
– Sensibilisierung der Sinne
– Förderung der Gesundheit
– Förderung des Einfühlungsvermögen
– Teamerfahrungen sammeln
– Erweiterung des Wissenshorizontes

kleine Dinge zum Schluss:
Die Kinder, die einen solchen Kindergarten besuchen, sind bei Wind und Wetter in der freien Natur. Eine festes Haus haben sie meist nicht. Die pädagogischen Fachkräfte die in einer solchen „Einrichtung“ arbeiten sind meist ausgebildete Erzieher mit einer Erste-Hilfe-Ausbildung und verfügen über das Wissen der Gefahren im Wald. EIn Handy und ein Erste-Hilfekoffer sind immer am „Mann“ bzw „Frau“, nur für unerwartete Notfälle.

Reggio – Pädagogik

DER WEG IST DAS ZIEL!

Dieses Handlungskonzept kommt aus Italien, der Stadt Reggio Emilia.
Die ersten Ansätze entwickelten sich schon 1912, doch die ersten „richtigen“ Einrichtungen entstanden im Jahre 1968 bis 1972. Seit den 1970-er Jahren eröffneten sogar die ersten Krippen. Präger der Reggio – Pädagogik war Loris Malaguzzi (1920 – 1994).

Das Bild vom Kind:
Die Reggio – Pädagogik sieht das Kind als aktiven Lerner und Akteur seiner selbst.
„Kinder haben 100 Sprachen, Lern- und Ausdrucksformen, insbesondere Bewegung, Wahrnehmung und Gestalten. Mit diesen „Werkzeugen“ erfassen sie die Welt.“

Ziele:
– Aufbau der eigenen Identität
– Potentiale entfalten
– Fähig- und Fertigkeiten erweitern
– Lernen wie man sich Wissen aneignet
– Integration von Kindern mit Behinderungen, lernen von Kultur der Vielfalt

Rolle der ErzieherInnen:
Die Erzieherin ist Begleiter der Kinder. Sie holt die Kinder bei ihrem Ist-Zustand ab und begleitet sie zum Soll-Zustand. Diesen Weg soll das Kind so weit wie möglich allein gehen. Die Erzieherin steht dem Kind nur bei und hilft falls das Kind zum stoppen kommt. Sie ist auch für die Dokumentation der Entwicklung zuständig. Dies erfüllt sie durch Lerngeschichten, Portfolios oder andere Dokumentationsformen.

Raum und Material:
Das Zentrum der Einrichtung besteht aus einer zentralen Halle (Piazza) von dem die anderen Räume abgehen. Abgehende Räume sind Gruppenräume, Ateliers, Bühne, Bewegungsräume, Werkstätten. In diesen Räumen finden die verschieden Projekte für die Kinder statt, welche die Erzieher anbieten. Die Wände der Einrichtung nennen sich „sprechende Wände“. Die Wände dürfen die bemalen oder bekleben nach ihren Wünschen.
Das Spielzeug, welche den Kindern zu Verfügung stehen, sind gesammelte Funkstücke der Kinder, Alltagsmaterialien und Naturmaterialien. Doch auch Spielsachen wie in „normalen Kindergärten“ stehen den Kindern zu Verfügung.

Begrüßungslieder

Heut möcht ich euch mal ein paar Lieder vorstellen, die man wunderbar in den Morgenkreis als Begrüßung und in den Tagesablauf integrieren kann:

1. Lied
Guten Morgen, guten Morgen sagt die Sonne zu dir,
Guten Morgen, guten Morgen mein Gelb schenk ich dir,
Guten Morgen, guten Morgen mein Gelb schenk ich dir.
(Variation: die Sonne schenkt Licht)

Guten Morgen, guten Morgen sagt der Baum zu dir,
Guten Morgen, guten Morgen mein Grün schenk ich dir,
Guten Morgen, guten Morgen mein Grün schenk ich dir.
(Variation: der Baum schenkt Schatten)

Guten Morgen, guten Morgen sagt Welt zu dir,
guten Morgen, guten Morgen meine Farben schenk ich dir,
guten Morgen, guten Morgen meine Farben schenk ich dir.

Das ganze Lied lässt sich noch ausbauen. Die Kinder können neue Strophen dichten. (Stein, Meer, Orange und viele andere Dinge)

2. Lied
Hallo guten Morgen wir fangen jetzt an,
wir fangen jetzt an, wir fangen jetzt an.

Hallo guten Morgen,
die Anna ist da, der Bruno ist da, der Charlie ist da,
Hallo guten Morgen,
der Daniel ist da, die Emma ist da, die Fatima ist da,
…….(dies geht so lange weiter bis alle Kinder begrüßt wurden)

Hallo guten Morgen alle sind da,
alle sind da und fangen jetzt an.

Ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen und eventuell in euren Einrichtungen oder zuhaus mit den eigenen Kindern umsetzen 😉

 
Mehr Infos dazu im Schüler Portal.

Kindertagsausflug

Am Montag war der Tag der Kinder: der Kindertag.
Da ich derzeit ein Praktikum in einer Kindertagesstätte mit heilpädagogischen Gruppen absolviere, haben wir für heute einen Ganztagsausflug gemacht. Dieser stand unter dem Motto „Überraschung zum Kindertag“. Um einen solchen Ausflug machen zu können bedarf es einer sehr guten Vorbereitung.

Da 96 Kinder die Einrichtung besuchen (davon 30 Kinder mit heilpäd. Hintergrund), mussten viele Dinge organisiert werden. Schon für den Weg in den „Großen Garten“ benötigten wir Besonderheiten. 110 Personen in eine Bahn? Um dieses Problem zu lösen haben wir bei den DVB angerufen um diese zu informieren. Diese haben die Bahnfahrer angeordnet an den besagten Haltestellen einen längeren Halt zu machen (da wir in 3 Gruppen fuhren in kleinen Abständen), damit die Kinder in Ruhe ein- und aussteigen zu können. An dieser Stelle einen großen Dank an den DVB. Für den Aufenthalt im Großen Garten benötigten wir einen Platz für das Picknick! Er musste in der Nähe von einer Toilette sein und einen guten Startpunkt für die Schatzsuche bieten. Diesen Platz fanden wir dann am „Jugend Öko Haus“. Auf diesem Platz konnten die Kinder in Ruhe spielen, welchen ein Kollege und meine Leiterin vorher in einen Picknick- und Spielplatz verwandelt haben. Ich und 2 weitere Praktikanten haben schon Tage davor begonnen die Schatzsuche vorzubereiten. 7 Kisten haben wir Gold bemalt und mit Schokogoldtalern und Gummitieren gefüllt. Die Wege für die Gruppen haben wir mit Geschenkschleifenband markiert. Jede Gruppe hatte die Bandfarbe ihrer Gruppenfarbe (jede Gruppe hat eine Regenbogenfarbe als Erkennungszeichen). Heut morgen haben wir dann die Wege markiert und die Schätze versteckt. Auf den Wegen haben wir für die Gruppen Aufgaben verteilt, welche die Gruppen erfüllen sollten. Den Kindern hat die Schatzsuche am besten gefallen. Schatz suchen, Bewegen und zum Schluss Süßes. Wem würde es den nicht gefallen.
Der Abschluss war eine Fahrt mit der Dresdner Parkeisenbahn 🙂

Der ganze Tag war ein gelungenes Erlebnis für die Kinder. Die Kleinsten der Einrichtung waren am Ende total kaputt und ein Kind ist sogar bei Vesper in der Einrichtung am Tisch eingeschlafen 🙂

Literaturliste für empfehlenswerte Bücher

Wer kennt das nicht: Man geht in den Buchladen und sucht sich ein Buch aus welches viel versprechend aussieht (für deine Ausbildung, für ein Kind der Familie oder ähnliches). Du gehst zur Kasse, bezahlst das Buch und gehst nach Haus. Zuhause angekommen schaust du dir es genau an und stellst fest, dass dieses Buch nicht deine Erwartungen erfüllt. So erging es auch mir und deshalb möchte ich euch heut mal eine Liste von Büchern geben, welche ich für meine Ausbildung und meine Arbeit mit den Kindern bevorzuge;

für die Kinder und die Arbeit mit Kindern:
– Polizeigeschichten → Lesen lernen → ISBN 978-3-86775-172-8
– Zoogeschichten → Lesen lernen → ISBN 978-3-86775-168-1
– Rittergeschichten → Lesen lernen → ISBN 978-3-86775-165-0
– Tiergeschichten → Lesen lernen → ISBN 978-3-86775-167-4
– Spukgeschichten → Lesen lernen → ISBN 978-3-86775-171-1
– Feengeschichten → Lesen lernen → ISBN 978-3-86775-166-7
– Förderprogramm Vorschule → ISBN 3-401-41293-0
– Die schönsten Kindergedichte → ISBN 3-351-04050-4
– Basteln mit Naturmaterialien → ISBN 3-89858-360-0
– Tessloffs kunterbuntes Kindergartenbuch → ISBN 3-7886-1097-2
– Erstes Malen und Basteln im Kiga → ISBN 3-473-37000-2
– Sehen, hören, schmecken… → ISBN 3-419-53039-0
– Mein erstes Experimentierbuch → ISBN 978-3-473-55636-6
– Kinder in Bewegung mit NaturMotorik → ISBN 978-3-386702-012-1

für die Ausbildung und Pädagogen:

– Spielend sprechen lernen → ISBN 3-89858-411-9
– Die Praxis einer ganzheitlichen Sprachförderung → ISBN 3-927641-02-2
– Körpererziehung im Kindergarten → Bestellnummer 706 857 1
– Sozialpäd. Lernfelder für ErzieherInnen → ISBN 978-3-7782-5846-0

Kindermund Teil 2

Nach langer Zeit möchte ich euch nun mehr lustige Aussprüche von Kindern aus dem Kindergarten erzählen, bzw. schreiben:

Mädchen, 3 Jahre, liegt über ihrem Spielzeug um es zu beschützen. Um sie herum stehen 3 Jungen aus der Gruppe welche auch 3 Jahre alt sind. Die Jungen versuchen ihr das Spielzeug zu entreisen. Nach einiger Zeit schreit sie los: „Ihr seid alle richtig dumme Jungs und Männer. Ihr seid doch nur neidisch auf mich. Lasst mich in Ruhe oder ich hol meinen starken Papa, der ist wenigstens nicht so doof wie ihr alle!“

Heute auf dem Hof in der Freispielzeit saßen ein paar Mädchen und Jungen im Gras und redeten darüber was sie später mal werden wollen. Ein Junge aus meiner Einsatzgruppe, 6 Jahre alt, sagte: „Ich möchte später Sportler und Rockstar werden. Da verdiene ich viel Geld, kann mir viele Autos leisten, große Partys feiern und mir viele Frauen halten. So wie der von dem mir mein Papa mal erzählt hat. Der hieß glaube Hu Höffner (Hugh Hefner). Ich bin aber jung und da ich Sportler bin auch noch gut Aussehend.“

Ein 6 jähriges Mädchen sagt: „Meine Mama ist schwanger. Ich bekomm eine Schwester oder einen Bruder.“
Ich: „Und was wünscht du dir wenn du es dir aussuchen könntest?“
Sie: „Eine Schwester. Da kann ich mit ihr Puppen spielen. Aber mein Papa wünscht sich einen Bruder für mich.“
Ich: „Ein Bruder wäre doch auch schön oder nicht?“
Sie: „Ja! Und wenn er mal böse zu mir ist, hat mein Papa gesagt, dann darf ich ihn verhauen, da ich ja dann älter bin als er!“

Wie man wieder mal sieht, haben die Kinder eine phantasiereiche Denkensweise. Aber auch über die Eltern kann man hier mal staunen 🙂

Teilangebot „Der Hamster als Haustier“

Wie ich euch ja schon in einem anderen Bericht geschrieben habe, führe ich in meiner Gruppe im Kindergarten derzeit ein Projekt unter Berücksichtigung des Sächsischen Bildungsplanes durch. Vor 2 Wochen habe ich nun ein großes Teilangebot mit den Kindern begonnen, welches den Namen trägt: „Der Hamster als Haustier“. Dieses Angebot habe ich auf 3 Tage verteilt.

1.Tag:
An diesem Tag durften die Kinder ein großes Plakat anfertigen und alles notieren was sie über den Hamster wissen, bzw. sie haben es auf das Plakat gemalt. Als erstes haben wir zusammen getragen was der Hamster alles frisst (pflanzliche und tierische Nahrung). Danach die typischen Kennzeichen, zum Beispiel das der Hamster ein Nagetier ist, normalerweise in einem Bau wohnt und Nachtaktiv ist. Und zum guten Schluss haben die Kinder alles auf das Plakat gezeichnet was alles in einem Hamsterkäfig vorhanden sein sollte.
(Ziele: Handmotorik, Stifthaltung, Wiederholung und Festigung von schon vorhandenem Wissen)

2.Tag:
An diesem Tag war die Aufgabe für die Kinder etwas einfacher. Ich stellte den Kindern die Aufgabe: Malt ein Bild vom einem Hamsterkäfig so wie ihr ihn einrichten würdet. Ich legte den Kindern Blätter und Stifte auf die Tische und jedes Kind konnte seinen Wunschkäfig malen. Ich gab den Kinder ca. 20 Min Zeit zum malen, schauten uns die Bilder gemeinsam an und jedes Kind erzählt was zu seinem Bild. Wir werteten aus welches Teil für die Haltung eines Hamsters geeignet war und welches Element nicht. Ein Kind zum Beispiel meine es gut mit dem Hamster und malte eie Wasserrutsche 🙂 obwohl erwusste das Hamster wasserscheue Tiere sind.
(Ziele: Zukunftsvorstellung, Phantasieanregung, Handmotorik)

3. Tag:
Da ich selbst einen Hamster besitze, habe ich an diesem Tag meinen Hamster samt Käfig und Zubehör mit in die Einrichtung gebracht. Und die Kinder hatten keine Ahnung davon. Dieser Tag war der Höhepunkt des Teilangebotes und gleichzeitig der Tag meiner berufspraktischen Prüfung. Die Kinder konnten es kaum glauben. Ein echter Hamster in der Gruppe und dieser bleibt sogar für 2 Wochen. An diesem Tag haben wir auch den Hamsterkäfig alle zusammen sauber gemacht, damit die Kinder sehen das so ein Tier auch arbeit macht und Zuwendung und Zeit in Anspruch nimmt. Aber die Kinder waren voll dabei und haben sich fast um jede Aufgabe gestritten. Und zur Krönung an diesem Tag habe ich auch noch für meine Prüfung eine 2 bekommen als praktische Abschlussnote, da mich ja an diesem Tag 2 Lehrer meiner Schule beobachtet haben.
(Ziele: Zeitwahrnehmung, Zukunftvorstellung, Organisationsverstehen)

Alles in allem war das ganze Teilangebot ein rießiger Erfolg. Auch die Eltern haben mich bei diesem Angebot von anfang an unterstützt und bei der Organisation geholfen. Ohne sie hätte ich das alles nicht geschafft.